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Burg Katz

Burg Katz, einst Burg Neu-Katzenelnbogen benannt, liegt oberhalb von St. Goarshausen und thront auf einem vorgeschobenem Felsen direkt neben dem berühmten Loreley-Felsen. Die Burg Katz wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts (um 1371) durch Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen als Wehr- und Militärstützpunkt errichtet und vermutlich zwei Jahrzehnte später fertig gestellt. Aus dieser Zeit entspringt auch die Burgkapelle. Burg Katz diente zu dieser Zeit hauptsächlich dem Schutz der gegenüberliegenden mächtigeren Burg Rheinfels und des durch Mauern verbundenen Ortes St. Goarshausen. Graf Johann von Katzenelnbogen ließ die Burg Katz im Jahre 1395 als Trutzburg gegen das angrenzende kurtrierische Gebiet weiter ausbauen. Auch die Ausübung des Rheinzolls führte man, dank der günstigen Lage am Rhein, auf Burg Katz durch.
Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts Katzenelnbogen gelangte die Burg Katz im Jahre 1479 durch Erbschaft in den Besitz der Landgrafen von Hessen. Zusammen mit den benachbarten Burgen Rheinfels und Reichenberg entstand hier ein mächtiges Festungswerk.
Nach einer Aufstockung in der hessischen Epoche erreichte der runde Bergfried mit Helm eine Höhe von 60 Metern. Von dort konnte man die Burg Reichenberg sehen.
Aufgrund von Streitigkeiten zwischen den Geschlechtern von Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt im 17. Jahrhundert wurde die Burg Katz belagert und schwer zerstört. Aus dieser Zeit stammen vermutlich die erweiterten Bauten auf der Forstbachseite, die als Kaserne und Magazin dienten.
Die Besatzung der Burg Katz unterstützte im Jahre 1692 von der rechten Rheinhöhe aus die inzwischen zur Festung ausgebaute Burg Rheinfels gegen die vom Werlauer Hang angreifenden französischen Truppen. Auch die Zerstörung von Festung und Burg Rheinfels im Jahre 1797 hatte keine Auswirkungen auf die Burg Katz. Bis zum Jahre 1806 im Besitz hessischer Geschlechter instand gehalten, wurde sie schließlich dann doch noch als eine der letzten Burgen am Rhein auf Napoleons Befehl durch französische Truppen gesprengt und endete somit als Burgruine.
Nach einigen Besitzerwechseln wurde die Ruine der Burg Katz erst ein Jahrhundert später (1896 bis 1898) durch den Landrat Ferdinand Berg mit Unterstützung der Architekten Schreiterer und Below als Wohnburg wieder ausgebaut. Die wesentlichen Baustile des Mittelalters wurden hierbei berücksichtigt. Es wurden große Mauerteile von der Entstehung im Mittelalter zum Aufbau verwendet.
Die Burg Katz ist begrenzt auf Bergfried und Palas, beide sind durch starke Wehrmauern verbunden. Der Bergfried ist bis heute als Ruine erhalten. Der ursprüngliche Zugang in die Kernburg und der ehemalige dritte Eckturm wurde bei dem Neuaufbau als Wohnburg nicht mehr errichtet.
Aufgrund der teuren Auflagen der Denkmalschutzbehörden wurde die Burg Katz bei St. Goarshausen im Jahre 1989 verkauft. Sie ist seit dem Verkauf für über vier Millionen Mark in japanischem Privatbesitz und wird zur Zeit zu einem japanischen Hotel ausgestaltet. Eine Besichtigung des Burginneren ist nicht möglich.
Anfahrt:
Mit dem Auto: Über die B 42 am Rhein entlang bis St. Goarshausen, über das Forstbachtal Fahrtweg zur Burg.
Mit der Bahn: Rechtsrheinische Station St. Goarshausen.
Fußweg zur Burg beginnend hinter der Bahnunterführung am Marktplatz, ca. 30 Minuten.